Velos sind auf dem Land am sichersten

Velodiebe schlagen vor allem am Wochenende zu, wobei ihre bevorzugten Orte Grossstädte sind, und die gestohlenen Velos werden tendenziell immer teurer. Das sind Fakten aus einem Velo-Report des Versicherers Basler, aus dem jüngst die Zeitung 20Minuten zitiert hat. Der Report basiert auf einer umfassenden Analyse der gemeldeten Schadensfälle im vergangenen Jahr und verrät auch, in welchen Städten das Risiko für Fahrradbesitzer besonders hoch ist.

Basel ist ein trauriger Rekordhalter

Die Basler Versicherung hat für ihre Studie Daten von insgesamt 140 Städten verwendet und analysiert, wie viele Fahrraddiebstähle in welchem Ort von Versicherten gemeldet wurden, die eine Hausratversicherung inklusive Velo besitzen. Das Ranking der Diebstahl-Hochburgen wird von Basel angeführt. Hier liegt die Zahl der Schadensmeldungen bei 36 pro 1.000 Haushalten (3,6%). Thun, Biel und Aarau folgen mit jeweils 3,5%, dann kommen Bern (3,1%) und Luzern (2,9%). Am anderen Ende des Rankings befinden sich dagegen Lausanne, wo nur 1% aller Haushalte mit Velo beinhaltender Hausratversicherung einen Fahrraddiebstahl gemeldet hat, Lugano und Sion (jeweils 0,9%) sowie Freiburg (0,8%).

40’000 gestohlene Fahrräder pro Jahr

Pro Jahr werden schweizweit etwa 40’000 Fahrräder gestohlen, heisst es in 20Minuten unter Berufung auf das Bundesamt für Statistik. Dabei zeigt sich deutlich, dass das Risiko eines Fahrraddiebstahls in Städten deutlich höher als auf dem Land ist. Im direkten Vergleich melden laut Basler 22 von 1.000 in einer Stadt lebenden Versicherten mit Hausratversicherung einen Fahrraddiebstahl, während es auf dem Land lediglich acht Versicherte pro 1.000 Haushalte sind.

Schadenssummen steigen stetig

Sehr deutlich angestiegen sind die Schadenssummen pro Schadensfall. Mittlerweile werden im Durchschnitt also teurere Fahrräder als früher gestohlen. Konkret stiegen die gemeldeten Schadenssummen pro Schadensfall in den letzten zehn Jahren um fast 30% an. Das hat zwei Ursachen: Einerseits entscheiden sich immer mehr Schweizer dazu, in ein hochwertiges Fahrrad zu investieren, andererseits suchen sich Diebe oft gezielt besonders teure Fahrräder aus.

In Städten sind es häufig öffentliche Orte wie etwa Bahnhofs-Vorplätze, an denen Fahrräder gestohlen werden. Ein relativ grosses Diebstahlrisiko besteht auch bei Fahrrädern in Gemeinschaftskellern von Wohnkomplexen. Hochsaison für Diebe sind die warmen Sommermonate, in denen viele Schweizer mit dem Velo unterwegs sind.

Nur 2,2 % der Straftaten werden aufgeklärt

Die Chance, ein einmal gestohlenes Fahrrad zurückzubekommen, sind vergleichsweise gering. Im Jahr 2014 wurden nur 2,2% aller Velodiebstähle aufgeklärt. Zum Vergleich: Bei Personenwagen lag die Aufklärungsquote immerhin bei 25,9%. Teils tragen aber auch Fahrradbesitzer dazu bei, dass die Aufklärungsquote beim Fahrraddiebstahl derart gering ist. Die wenigsten von ihnen sind nach einem Diebstahl in der Lage, die Rahmennummer ihres gestohlenen Fahrrads anzugeben.

Aufgefundene Fahrräder können deshalb nicht einem konkreten Fahrraddiebstahl zugeordnet werden, selbst wenn die Diebe die Rahmennummer nicht entfernt haben. Das kann etwa der Fall sein, wenn Diebe sich ein Fahrrad nur „ausgeliehen“ haben, um damit von A nach B zu fahren. Dann besteht durchaus eine Chance, dass das Rad gefunden wird, noch eine Rahmennummer besitzt und dem Besitzer zugeordnet werden könnte, sofern der die Rahmennummer bei der Polizei angegeben hat.

Sind jedoch professionelle Diebe am Werk, die das gestohlene Fahrräder vielleicht auch noch im Ausland verkaufen, besteht kaum eine Chance, das Diebesgut irgendwann wiederzubekommen.