Hausbrand: Kerzen häufige Ursache in der Weihnachtszeit!

Haus- und Wohnungsbrände können viele Gründe haben. Häufig reicht bereits ein einfacher Kurzschluss aus, um das Hab und Gut in Schutt und Asche zu legen. Zur Advents- und Weinachtszeit kommt aber eine Ursache hinzu, die außerhalb der festlichen Tage eher selten für Brände verantwortlich ist. Eine Statistik zeigt auf, dass in den Wochen vor und nach Weihnachten die Zahl der Kerzenbrände stark zunimmt.

Brand durch Kerzen: Fallzahlen steigen rapide

Die Statistik, von der hier die Rede ist, stammt von der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF). Die VKF hat entsprechende Daten über einen Zeitraum von zehn Jahren gesammelt und ausgewertet. Demnach werden außerhalb der Weihnachtszeit etwa 5% aller Gebäudebrände durch Kerzen verursacht. Im Januar und Dezember steigt dieser Wert jedoch immens auf bis zu 40% an.

Innerhalb des Zeitraums “Dezember/Januar” kommt es an den Weihnachtsfeiertagen und an Silvester zu den meisten Vorfällen. Die Auswertung berücksichtigt Daten von 19 Kantonen, die alle das gleiche Bild zeigen: Pro Kanton kommt es zu durschnittlich 15 Kerzenbränden zwischen dem Heiligen Abend und Silvester. In den Wochen vor dem Weihnachtsabend sind es ungefähr sechs Brände pro Kanton. In den anderen Monaten des Jahres kommt es dagegen nur zu etwa zwei bis vier Bränden, die von einer Kerze ausgelöst wurden.

Bis zu 27% der Brandursachen sind unbekannt

Häufig lässt sich nicht feststellen, was einen Brand ausgelöst hat. Man kann daher unter anderem davon ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Kerzenbrände wesentlich höher liegt, als die Auswertung aufzeigt. In den untersuchten Kantonen gibt es bei bis zu 27% der Brandfälle keine ermittelte Brandursache.

Gebäude-Versicherungen bestätigen die Auswertung der VKF. Laut Gebäudeversicherung Luzern (GVL) werden bis zu 40% aller Kerzenbrände im Dezember gemeldet. Kommt es bei solchen Bränden zu geringen Sachschäden, werden diese Schäden über die Hausratversicherung abgewickelt. Dabei zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Gebäudeversicherung. Die Zahl der Versicherungsfälle verdoppelt sich hier sogar im betrachteten Zeitraum. Grund dafür sind häufig Adventkränze und ausgetrocknete Tannen, die besonders schnell Feuer fangen.

Vorsicht mit brennenden Kerzen, wenn man müde ist

Ein Brand birgt immer eine immense Gefahr. Ein kleines Feuer auf dem Wohnzimmertisch kann schnell um sich greifen und die gesamte Wohnung niederbrennen. Bemerkt man die Flammen nicht rechtzeitig, führt dies im schlimmsten Fall zu Todesfällen. Bei einem typischen Szenario zünden Verbraucher am Abend die Kerzen auf dem Adventskranz oder am Weihnachtsbaum an und schlafen dann auf der Couch ein. Kommt es in solch einem Fall zu einem Brand, wird dies durch den Schlaf oft erst spät bemerkt.

Denkbar ist auch, dass der eingeatmete Rauch zur Bewusstlosigkeit führt und die betroffene Person gar nicht mehr aufwacht. Es ist daher ratsam, Kerzen in späten Stunden gar nicht erst zu entzünden. Darüber hinaus sollten Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen und immer außerhalb der Reichweite von Kindern stehen. Zudem gilt: Nicht jeder mag auf Kerzenh am Baum verzichten, aber für die Baumbeleuchtung sind Lichterketten durchaus eine sichere Alternative, über die man vielleicht doch einmal nachdenken sollte.

Nicht auf Rauchmelder verzichten

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme sind Rauchmelder. Sie geben bei Rauchentwicklung umgehend ein lautes Warnsignal ab und können damit Leben retten. Wohnungsbrände fordern in der Schweiz jährlich etwa 40 Menschen, berichtet die Website der Milizfeuerwehr der Stadt Zürich. Todesursache ist dabei seltener das Feuer als der Rauch. “Nur drei Atemzüge im giftigen Rauch eines Brandes reichen, um das Bewusstsein zu verlieren”, heißt es auf der Website weiter.

Aufpassen muss man beim Kauf von Rauchmeldern, dass man geeignete Varianten findet, denn die Unterschiede der verschiedenen Geräte sind nicht gering. Die deutsche Stiftung Warentest hat Anfang 2013 beispielsweise insgesamt 16 Rauchmelder getestet. Nur für jedes zweite Exemplar gab es ein gutes Testurteil; eins bekam dagegen wegen einer zu geringen Lautstärke des Alarms ein “Mangelhaft”. Man sollte sich also gut informieren, bevor man einen Rauchmelder kauft.