Hagelforschung: Die Mobiliar forscht mit!

Versicherer werden nicht erst dann aktiv, wenn bereits Schäden aufgetreten sind. Viele engagieren sich auch, um Schäden vorzubeugen. So engagiert sich die Mobiliar in der Hagelforschung und unterhält das Mobiliar Lab für Naturrisiken am Oeschger-Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern. Dort hat man jetzt in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz eine Karte für die Hagelwahrscheinlichkeit in der Schweiz entwickelt. Hagelreiche Gebiete in der Schweiz sind laut dieser Karte das Emmental, die Voralpen, das Südtessin und der Kanton Jura. Aber die Hagelkarte ist keinesfalls die einzige Entwicklung in Sachen Hagelforschung.

Pilotversuch für kurzfristige Hagelwarnung

Diesen Sommer wird es einen Pilotversuch mit mehreren Hundert TeilnehmerInnen geben, die eine kurzfristige Hagelwarnung via SMS bekommen, sobald ein Hagelschlag in ihrer Nähe erwartbar wird. Später melden die Probanden dann, ob es tatsächlich gehagelt hat, sodass die Forscher ein Feedback bekommen, wie genau ihre Zusagen bereits zutreffen.

Die Vorhersage von Hagel gehört natürlich zu den wichtigsten Aufgaben und möglichen Erfolgen der Hagelforschung. Allerdings ist sie auch die schwierigste Herausforderung. „Wir versuchen herauszufinden, wo Hagelzellen entstehen, wie weit sie ziehen und wo sie sich wieder auflösen. Und welche Prozesse in der Atmosphäre dazu geführt haben“, sagt Olivia Romppainen, Co-Leiterin des Mobiliar Labs. Hierbei setzen die Forscher ebenfalls auf Unterstützung durch die Schweizer Bevölkerung, die mit der Mobiliar Smartphone-App Hagelbeobachtungen melden kann.

Privatleute können Schäden vorbeugen

Den Hagel aufhalten kann man als Hausbesitzer natürlich nicht, aber passende Vorbeuge-Massnahmen sind möglich und helfen, Schaden zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Was konkret an Schutzmassnahmen möglich ist, zeigt beispielsweise die Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GKZ) in der Online-Broschüre „Hagel“. Sie empfiehlt unter anderem, Dach- und Terrassenabläufe freizuhalten, Oberlichter durch Schutzgitter zu schützen und Bauprodukte mit einem hohen Hagelwiderstand für Dach und Fassade zu nutzen.

Den Hagelwiderstand von Produkten kann man anhand von Hagelwiderstandsklassen beurteilen, die vom Schweizerischen Hagelschutzregister (HSR) festgelegt werden und die Stufen 1 bis 5 einnehmen können. Was die Klassen bedeuten, ist einfach erklärt: Die Stufen 1 bis 5 bezeichnen die Hagelkorngrösse, die „ein Bauteil aushält, ohne dass es beschädigt wird“, heisst es in der GKZ Broschüre. Sie empfiehlt zudem, dass die genutzten Bauprodukte im Schweizer Mittelland mindestens die Widerstandsklasse 3 erreichen sollten.

Kommt es zu Schäden, helfen wiederum Versicherer

Gute Schutzmassnahmen können das Risiko von Schäden durch Hagel zwar senken, aber nicht auf “Null”. Kommt es trotz aller Massnahmen zu einem Schaden, greifen Versicherungen. So hat etwa die Mobiliar laut eigener Angaben alleine in den letzten fünf Jahren über 260 Millionen Franken für Hagelschäden bezahlt. Bei Schäden am Haus greift die Gebäudeversicherung, bei Autoschäden die Teilkaskoversicherung, sofern man eine abgeschlossen hat. Wer in einer Region mit hohem Hagelrisiko wohnt, sollte deshalb auf jeden Fall analysieren, ob sein Versicherungsschutz ausreichend ist.