Hausratversicherungen bieten häufig nur einen unzureichenden Schutz für Fahrräder. Viele Hausratversicherungen zahlen, wenn Fahrräder aus der Immobilie des Versicherungsnehmers gestohlen werden. Bei auswärts gestohlenen Velos bieten sie dagegen keinen Schutz. Besitzer teurer Fahrräder sollten daher überlegen, eine passende Erweiterung ihrer Hausratversicherung abzuschliessen.
In jedem Fall sollte man einen Blick auf Ausschlüsse werfen, um zu sehen, wo die Hausratversicherung nicht greift. Empfehlenswert ist daneben auch ein Blick auf mögliche Zusätze, mit denen sich der Basisschutz der Versicherung erweitern lässt. Sie zeigen oft ebenfalls, wo der Basis-Versicherungsschutz nicht reicht und wo man erst mit einem abgeschlossenen Zusatz geschützt wäre.
Sind Velos im Haus und werden dort gestohlen oder aufgrund versicherter Ereignisse wie Feuer zerstört, greift die Hausratversicherung im Allgemeinen, sofern keine dem entgegenstehenden Ausschlüsse in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) definiert sind. Allerdings ist die Absicherung bei teureren Fahrrädern trotz alledem bisweilen nicht ausreichend.
Versicherer wie Zürich bieten deshalb eigene Velo-Versicherungen an, die den Schutz für die Zweiräder erweitern. So schützt die Zürich Bike-Versicherung bei Velodiebstahl sowie bei Beschädigung und Fahrrad-Pannen. Die Entschädigung im Schadensfall liegt bei maximal 16’000 Franken insgesamt beziehungsweise bei maximal 8’000 Franken pro Bike. Mit einer einzigen Police können bis zu sechs Velos versichert werden, wobei die Prämien bei 99 Franken/Jahr für ein Velo starten und bei 418 Franken/Jahr für sechs Velos enden (alles: inkl. 5% Stempelsteuer).
Eine Erweiterung der Hausratversicherung gibt es beispielsweise beim Versicherer Helvetia. Bei ihm ist der Diebstahl von Fahrrädern ausserhalb des Haushalts mitversichert, sofern man sich bei der Hausratversicherung zusätzlich für den Zusatz „einfacher Diebstahl auswärts“ entschieden hat.
Bisweilen bieten Versicherer zudem eine Hausrat-Kasko an. Sie greift bei der Beschädigung des versicherten Fahrrads. Die Absicherung ist in diesen Fällen jedoch weniger umfassend als bei der Zürich Bike-Versicherung. Allerdings spielt bei der Entscheidung für oder gegen eine Versicherung natürlich auch die Frage eine Rolle, wie viel man in den Fahrradschutz investieren möchte.
2015 wurden laut Bundesamt für Statistik 38.322 Fahrraddiebstähle in der Schweiz gemeldet. Das sind knapp 6,26% weniger als 2014. Damals wurden 40.881 Fälle gemeldet. Allerdings ist die Aufklärungsquote niedrig und hat sich im Jahresvergleich kaum verbessert. Während 2014 nur 2,2% aller Fälle aufgeklärt wurden, waren es 2015 immerhin 2,3%, was aber sicherlich kein grosser Fortschritt ist.
Gerade bei Hausratversicherungen sollte man neben den Prämien auch die Leistungen und Ausschlüsse miteinander vergleichen. So gibt es zwar einerseits Ausschlüsse, die praktisch jeder Versicherer in seine Versicherungsbedingungen schreibt. Dazu gehört bei Hausrat- versicherungen beispielsweise der Ausschluss von Schäden, die aufgrund von Löschwasser verursacht wurden.
Bei anderen Fällen unterscheiden sich jedoch die verschiedenen Versicherungsbedingungen. So definieren einige Versicherungen als Ausschluss bei Schäden durch Wasser und Frost beispielsweise die Kosten für Reparaturen beschädigter Leitungen sowie angeschlossener Apparate. Sie zahlen in diesen Fällen also nicht. Andere Hausratversicherungen zahlen hier aber durchaus. Deshalb ist ein Vergleich sinnvoll, um sich auf der Basis für das individuell beste Angebot zu entscheiden.